Optimistischer Mittelstand

Die Redaktion befragt Akteure zu den aktuellen Themen und Herausforderungen.
Juni 2016 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

»Factoring wächst mit gesunder Dynamik.«

Dr. Alexander M. Moseschus Geschäftsführer Deutscher Factoring Verband

Die Factoringumsätze konnten sich in Deutschland in einem insgesamt hoffnungsvollen wirtschaftlichen Umfeld erfreulich entwickeln. Factoring wuchs 2015 erneut um dynamische 10,1 Prozent auf nunmehr 209 Milliarden Euro. Die Zahlen des Deutschen Factoring-Verbandes sind dabei maßgebliche Benchmarks des gesamten deutschen Factoring-Marktes.


Die grundsätzlichen Aussichten im Factoring für die Verbandsmitglieder fallen damit für die mittelfristige Zukunft positiv aus. Die Mitglieder gehen auch ins Jahr 2016 mit Optimismus: 12 Prozent der Mitglieder sehen eine sehr gute Prognose, 32 Prozent der Mitglieder eine „gute “, 52 Prozent eine immerhin „befriedigende“ Geschäftsentwicklung voraus und nur vier Prozent geben eine „ausreichende“ Tendenz an. Factoring bleibt gerade auch in ökonomisch gegenwärtig wieder unruhigeren Zeiten ein verlässlicher Partner in der Finanzplanung, im Mittelstand, aber auch für größere Unternehmen.



www.factoring.de

Juni 2016 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

»Digitalisierung ist Pflicht und keine Kür.«

Marc S. Tenbieg Geschäftsführender Vorstand Deutscher Mittelstands-Bund (DMB)

Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft zählt zu den größten Herausforderungen eines jeden Unternehmens, um auch zukünftig erfolgreich zu sein. Der Begriff „Digitalisierung“ hört sich so harmlos an, aber in ihm steckt der Sprengstoff, um ganze Wirtschaftszweige in Deutschland vom Thron der Innovationsführerschaft in der Welt zu verdrängen. Hier haben Wirtschaft und Politik wertvolle Zeit verschlafen. Um das Verpasste noch aufholen zu können, bedarf es mehr als nur schöner Worte und Aktionspläne. Der internationale Wettbewerb schläft nicht, holt sehr schnell auf und hat bereits auf vielen Gebieten deutschen Unternehmen das Leben schwer gemacht. Die Welt von morgen ist eine vollkommen andere: vernetzt, kooperationsintensiv und innovationsgeprägt. Innovationszyklen werden immer kürzer und der Leistungsdruck steigt. Ohne ausreichende Investitionen und eine gezielte Förderung innovativer Start-ups wird der „starke Mittelstand“ immer mehr geschwächt.

www.mittelstandsbund.de

Juni 2016 WirtschaftsWoche Der starke Mittelstand

»Deutschlands Mittelstand: stark und verlässlich.«

Mario Ohoven Präsident Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW)

Die Stärke Deutschlands beruht auf dem Mittelstand. Dazu zählen 99,6 Prozent der rund 3,6 Millionen Unternehmen. Klein- und Mittelbetriebe bilden acht von zehn Azubis aus und beschäftigen verlässlich 60 Prozent der Arbeitnehmer.

Mittelständische Unternehmer nehmen ihre soziale Verantwortung wahr. Optimistisch gehen sie die Herausforderungen der Digitalisierung an. Noch besteht Nachholbedarf: Jeder zweite Mittelständler hat keine Vorstellung von Industrie 4.0. Innovation und Investition setzen förderliche Rahmenbedingungen voraus. Mit einer Selbstständigenquote von zehn Prozent liegen wir unter dem EU-Schnitt von 15 Prozent. Die Steuerfreistellung aller im Betrieb re-investierten Gewinne würde wie ein Investitionsturbo wirken. So ließe sich Deutschlands Investitionsstau von 100 Milliarden auflösen.

Neben einem Wagniskapitalgesetz für Start-ups braucht es eine steuerliche Forschungsförderung für innovative Mittelständler wie in 27 der 34 OECD-Länder. Hier ist die Bundesregierung gefordert.
 
www.bvmw.de